Klinik und Poliklinik
für Plastische Chirurgie
und Handchirurgie
Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H.-G. Machens
Tel. (089) 414 021 71
sek.plastchir@mri.tum.de

 

 

“A Multi-Center Study on the Regenerative Effects of
Erythropoietin in Burn and Scalding Injuries 
-EPO in Burns

 

 

Dr. Dr. Christina Irene Günter

 

Prof. Dr. Hans-Günther Machens

 

Keywords: Erythropoietin (EPO), Verbrennung, Regenerative Medizin, Wundheilung, Randomisierte Klinische Studie 

Erythropoietin ist seit fast 100 Jahren als Regulator der Erythropoese bekannt. Seit ca. 20 Jahren werden die nicht-haematopoetischen Effekte im Bereich der akuten und chronischen Geweberegeneration untersucht.

Mittels Inhibition der inflammatorischen Reaktion nach Trauma sowie der Apoptose auf der einen Seite und Aktivierung von pro-regenerativen Effekten wie der Angiogenese, der Stammzellrekrutierung und der Beeinflussung verschiedener Wachstumsfaktoren auf der anderen Seite, spielt EPO eine wichtige Rolle in der Regeneration nach Trauma und bei der Wundheilung.

Mittlerweile konnten EPO und EPO Rezeptoren in der menschlichen und der Haut verschiedener Tierarten, insbesondere nach Trauma nachgewiesen werden.  

Im Nacktmausmodel konnte eine dosisabhängige schnellere Wundheilung bei EPO Gabe gezeigt werden. In einem weiteren Mausmodel konnte eine verbesserte Epithelproliferation, eine schnellere Reifung der Extrazellulärmatrix, vermehre Angiogenese, sowie höhere Level von CD31, VEGF und eNOS in den mit EPO behandelten Tieren gezeigt werden. Im Vergleich waren diese Werte bei den Tieren der Kontrollgruppe deutlich schlechter.

Diese prä-klinischen Ergebnisse lassen uns vermuten, dass EPO auch im schwerbrandverletzten Patienten eine wundheilungsaktivierende Wirkung entfalten könnte.

 

Aufgrund dieser Hypothese initiierten wir 2008 “EPO in Burns”, eine große, prospektive, randomisierte, doppel-blinde, multizentrische klinische Studie. Welche durch das BMBF gefördert wurde, und durch die beteiligten Etikkomissionen und die Bundesoberbehörden genehmigt worden ist.

Die Studie untersuchte die Effekte von EPO auf den schwerbrandverletzten Patienten und befindet sich aktuell in der Analyse-Phase. Zwischen 2009 und 2013 waren insgesamt 116 Patienten in die Studie aufgenommen worden.

Der primäre Endpunkt umfasste den Zeitraum bis zur kompletten Wundheilung einer definierten Spalthautentnahmestelle. Sekundäre Endpunkte umfassten u.a. Morbidität, Laborwerte, Quality of Life, Narbenbildung und Sicherheitsparameter sowie die Mortalität.

 

Wir versprechen uns von der Studie ein besseres Verständnis der Wundheilungsmechanismen, sowie weiterer EPO Effekte in Bezug auf Morbidität und Mortalität im schwerbrandverletzten Patienten.

Zudem erhoffen wir uns eine neue effektive und effiziente Behandlungsmethode für den schwebrandverletzten Patienten entwickeln zu können.

 (EudraCT Number: 2006-002886-38, Protocol Number: 0506, ISRCT Number: ISRCTN95777824)