Effektive Neovaskularisation bzw. die Neubildung von Blutgefäßen ist essentiell für den Heilungsprozess von Wunden und auch der Regeneration von Geweben nach Ischämie. Die Rekrutierung und Proliferation von Blutgefäß bildenden Zellen (Vaskulogenese) ist essentiell in diesem Prozess. Altern führt zu einer Verschlechterung der Regeneration von ischämischen Gewebe durch Progenitor-Zellen. Dies führt zu Problemen bei der Vaskulogenese und resultiert in einer beschränkten Erholung nach cerebralen oder kardialen Insulten und behindert zusätzlich die Wundheilung.
Wir wollen den Effekt des Alterns auf die Progenitor-Zellen in Haut, Unterhaut, Blut und Knochenmark weiter aufklären. Zusätzlich wollen wir neue Biomaterialen entwickeln, um die Wundheilung und herrschende ischämische Zustände zu vermindern.
Projektleiter: Philipp Moog, Jun Jiang
Hypoxisch Präkonditioniertes Serum (HPS) ist ein spezielles Serum, das durch die Kultivierung von Blut unter hypoxischen Bedingungen (niedriger Sauerstoffgehalt) gewonnen wird. Diese Methode ahmt physiologische Stressbedingungen nach, die im Körper beispielsweise bei Ischämie oder Wundheilung auftreten. Durch die Hypoxie werden in den Blutzellen verschiedene Signalwege aktiviert, insbesondere der Hypoxia-Inducible Factor (HIF)-Signalweg. Dadurch steigt die Expression von Wachstumsfaktoren, Zytokinen und anderen bioaktiven Molekülen, die regenerative Prozesse fördern. HPS enthält daher eine hohe Konzentration an angiogenen (gefäßbildenden), neuroprotektiven und zellproliferationsfördernden Faktoren. HPS kann in der regenerativen Medizin und insbesondere in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie, Orthopädie und Wundheilung verwendet werden. Es zeigt vielversprechende Effekte in der Geweberegeneration und Verbesserung der Wundheilung. Aufgrund seiner zellprotektiven und heilungsfördernden Eigenschaften wird HPS als innovativer Ansatz für personalisierte regenerative Therapien betrachtet.